AfD entwickelt sich immer mehr zur Reichsbürger-Partei
Die AfD (Alternative für Deutschland) hat ihren rasanten Aufstieg der Tatsache zu verdanken, dass sehr viele Deutsche nicht damit einverstanden sind, dass ihr Land unentwegt für die Schulden anderer europäischer Staaten aufkommt, und dass viele Deutsche zudem die anhaltende massive Zuwanderung von Ausländern ablehnen.
Der Erfolg der AfD hat hingegen weniger damit zu tun, dass sie Anlaufstelle für Reichsbürger und andere Verschwörungsspinner geworden ist. Diese Klientel ist dabei, die Partei zu unterwandern und möglicherweise sogar zu dominieren.
Kein schweres Unterfangen – hat doch die AfD kein Programm, kein ernstzunehmendes Konzept vorzuweisen. An echten Persönlichkeiten mangelt es ebenso wie an politisch-fachlicher Kompetenz. So kommt es, dass die Reichsbürger leichtes Spiel haben. Da wird dann der Querfrontler Jürgen Elsässer auf einer AfD-Veranstaltung in Berlin Steglitz-Zehlendorf begeistert gefeiert und ein waschechter Reichsbürger wie Rainer Wink kann mithilfe der Protestpartei sogar Karriere machen:
BAD KREUZNACH – Der zweifache OB-Kandidat Rainer Wink, der auf Ticket der Alternative für Deutschland (AfD) in den Stadtrat eingezogen ist, hat dem Stadtrat in einem Schreiben mitgeteilt, dass es seit 1990 keinen deutschen Staat mehr gebe, so dass er auch kein Staatsbürger sein könne. Er beanspruche daher für sich eine „staatliche Selbstverwaltung“. Allgemeine Zeitung
Die Idee der „staatlichen Selbstverwaltung“ ist ein unhaltbarer Mumpitz, der auf Peter Frühwald (der wohl langweiligste und einfältigste aller Reichsbürger) zurückzuführen ist. Wink beruft sich indes auf eine „kaiserliche Verfassung“, welche nie existierte:
Da es die Bundesrepublik Deutschland nicht gebe, existiere auch kein Staat, dem er sich zu beugen und dem er Steuern zu zahlen habe. Er erkenne die „BRD“ nicht an, sondern nur die „kaiserliche Verfassung aus dem Jahre 1850“
Warum nimmt Rainer Wink überhaupt am politischen Leben der Bundesrepublik Deutschland, die seiner Meinung nach nicht existiert, teil? Vielleicht glaubt er, die „BRD“ unterwandern zu können, die gute Bezahlung dürfte ebenfalls eine Rolle spielen.
Möglicherweise findet der dümmliche Spuk ein schnelleres Ende, als es sich der politisch verwirrte Stadtrat und OB-Kandidat vorstellen kann:
Für CDU-Fraktionschef Peter Anheuser ist klar, dass Wink aus dem Stadtrat ausgeschlossen werden muss. Dazu soll eine Sondersitzung noch im August anberaumt werden. Dabei beruft man sich auf die Gemeindeordnung, nach der ein Ratsmitglied ausgeschlossen werden kann, wenn es „durch Wort oder Tat die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes und der Verfassung für Rheinland-Pfalz bekämpft“.
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Die AFD war schon von Anfang an auch ein Sammelbecken für Spinner, verzweifelte Möchtegernkarrieristen und Gescheiterte. Das hat ja auch bisher größere Wahlerfolge verhindert. Reichsspinner, Abzocker, Pleiteunternehmer und sogar eine Gruppe die den Adel wieder einführen möchte.
Wenn AFD-ler mit solchen Aussagen kommen stellt das eben auch die Partei in ein schlechtes Licht.
Es hat sich in der Partei halt alles gesammelt, was in demokratischen Parteien keinen Platz hat, sich aber in der NPD nicht heimisch fühlt: Fundichristen, Reichsdeppen, Nationalisten, Monarchisten und so weiter…in RLP wurde auch ein Kommunaler Mandatsträger der AfD mit der Stimme der NPD in Ausschüsse gewählt.
Monitor / Video
-Alternative für Deutschland – Wie eine Partei immer stärker nach rechts kippt-
http://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/videoalternativefuerdeutschlandwieeineparteiimmerstaerkernachrechtskippt100.html
Finde ich gut so, die Spinner werden die AfD unwählbar machen so das sie in ein par Jahren kaputt ist und niemand mehr über sie redet.
Erst mal richtig lesen. Herr Wink ist KEIN AfD-Mitglied.
Mäuschen, das mit dem „richtig lesen“ gilt für Dich, denn von Afd-Mitgliedschaft steht im Artikel nicht. Stattdessen findet sich folgendes Zitat:
„(Wink), der auf Ticket der Alternative für Deutschland (AfD) in den Stadtrat eingezogen ist“.
Da man in so einem Fall davon ausgehen kann, dass man der jeweiligen Partei recht nahe steht, bezeichne ich den Heini als AfD-Stadtrat – genauso wie es die Allgemeine Zeitung in ihrer Überschrift ebenfalls tut.
Und dass einer wie Wink keineswegs untypisch für diese Partei respektive deren Anhänger ist, zeigten unlängst die Äußerungen von Heinz-Olaf Henkel:
Hans-Olaf Henkel schämt sich für seine Partei